Neue Fotovoltaik-Anlage in Wolfratshausen eingeweiht


Solarkraftwerk schont Umwelt und bringt Rendite


Durch den Betrieb am Hans Urmiller-Ring bleiben der Atmosphäre rund 21 Tonnen Kohlendioxid im Jahr erspart


Von Barbara Szymanski


Wolfratshausen - In Rekordzeit von knapp zwei Monaten ist das zweite Bürger-Solarkraftwerk im Nordlandkreis zu Stande gekommen. Die Fotovoltaikanlage am Dach der Baufirma Sappl am Hans-Urmiller-Ring wurde von den 18 Investoren und vielen Gästen am Mittwoch Abend eingeweiht. Am 11. September ging das kleine Kraftwerk ans Netz.


Rund 21 Tonnen CO2 im Jahr lassen sich dadurch einsparen, pries Erhard Ogilvie, Sprecher des Arbeitskreises Energie der Lokalen Agenda, die Vorteile der Anlage. Die Zukunftsplaner haben das erste Solarkraftwerk in Wolfratshausen initiiert. Man habe ausgerechnet, dass 1166 große Bäume auf einer Fläche von 22 500 Quadratmeter gepflanzt werden müssten, um das Kohlendioxid abzubauen. Das Besondere an Fotovoltaik-Anlagen dieser Art sei neben dem Umweltaspekt, dass sie eine hohe Rendite bringen. "215 000 Euro privates Geld sind zunächst bewegt worden", betonte Ogilvie. Der Agenda-Sprecher machte darauf aufmerksam, dass der Arbeitskreis neue Ziele ins Auge gefasst habe. Meldeten sich 20 bis 35 weitere private Investoren, so sollte ein weiteres Projekt bereits Ende April 2004 ans Netz gehen. Das wäre günstig für die Fördermodalitäten. Zusammen mit Inken Domany vom Geretsrieder Umweltamt wolle man zudem versuchen, ein weiteres Bürger-Solarkraftwerk auch in Geretsried zu etablieren. Schließlich sei ein solches Gemeinschaftsprojekt für alle geeignet, die kein eigenes oder geeignetes Dach haben; Geld könne man sich leihen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau.

"Hoffentlich unterstützt die Politik weiterhin diese Projekte", meinte Bürgermeister Reiner Berchtold. Letztendlich seien in diesem Bereich ja auch viele Arbeitsplätze geschaffen worden. Die Stadt bemühe sich, solche Anlagen bei eigenen Projekten einzusetzen, wie bereits beim neuen Jugendhaus geschehen: "Wir haben schließlich Vorbildfunktion", betonte der Bürgermeister.

"Die dezentrale Energieversorgung ist eigentlich viel ökonomischer", sagte Horst Prem, Geschäftsführer der Solarkraftwerke München-Land. Die Anlage auf dem Dach der Firma Sappl habe schon in der ersten Woche 800 Kilowattstunden Strom ins öffentliche Netz eingespeist; auf mindestens 35 000 Kilowatt-Stunden belaufe sich die Leistung in einem Jahr. Noch immer gebe es aber große Verunsicherung bei Bürgern, wie sich die staatliche Förderung überhaupt gestalte. Denn von den 80 Megawatt, die vom Staat mit diesem Programm für 2002 zur Verfügung gestellt wurden, seien erst 35 Megawatt gezeichnet. Doch nach wie vor könne jeder am 100 000-Dächer-Programm der Regierung partizipieren. Zudem sei gesetzlich genau festgelegt, wie viel die Einspeisevergütung für den Einzelnen betrage.


Mit freundlicher Genehmigung der Süddeutsche Zeitung (
www.sueddeutsche.de) und der DIZ München GmbH (www.diz-muenchen.de ).


Bürger-Solarkraftwerk auf Oberland-Werkstätten und Reiterhof Buchberg (Merkur-Online vom 11.02.2003)


Ab September scheint für die Investoren die Sonne (Isar-Loisachbote vom 08.08.2002)


Denkmal und Mahnmal für Stoiber - Bürgersolarkraftwerke Wolfratshausen am Netz